Schlacht um Caen

Schlacht um Caen
Teil von: Westfront, Zweiter Weltkrieg

Karte des alliierten Vorstoßes bis zum 19. Juli 1944
Datum 6. Juni bis 15. August 1944
Ort Normandie, Frankreich
Ausgang alliierter Sieg
Konfliktparteien

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Kanada 1868 Kanada
Polen Polen
Frankreich 1944 Frankreich

Deutsches Reich NS Deutsches Reich

Befehlshaber

Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bernard Montgomery
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Miles Dempsey
Kanada 1868 Guy Simonds

Deutsches Reich NS Gerd von Rundstedt
Deutsches Reich NS Erwin Rommel
Deutsches Reich NS Leo Geyr von Schweppenburg
Deutsches Reich NS Günther von Kluge
Deutsches Reich NS Heinrich Eberbach

Truppenstärke

2. Armee
(I. Korps,
VIII. Korps,
XII. Korps,
XXX. Korps,
Kanadisches II. Korps)
RAF
USAAF

5. Panzerarmee
(I. SS-Panzerkorps,
II. SS-Panzerkorps,
XXXXVII. Panzerkorps,
LXXXVI. Armeekorps)

Verluste

nicht genau bekannt

nicht genau bekannt

Die Schlacht um Caen war eine Abfolge von militärischen Angriffsoperationen im Zweiten Weltkrieg, die sich im Zeitraum zwischen Juni und August 1944 in Nordfrankreich ereigneten. Die Eroberung der verkehrsstrategisch wichtigen französischen Stadt Caen war ursprünglich bereits für die ersten Tage nach Beginn der Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 im Rahmen der Operation Neptune geplant. Trotz einer weitestgehend erfolgreichen Landung der ersten alliierten Angriffsverbände misslang der Versuch, Caen im ersten Anlauf zu erobern. Der alliierte Kommandeur Bernard Montgomery sah sich deshalb in den nachfolgenden Monaten zu mehreren Angriffen zur Eroberung der Stadt und zur Kontrolle ihres Umlandes gezwungen. Verteidigt wurde das Gebiet von Verbänden der deutschen Wehrmacht und der Waffen-SS.
Darüber hinaus sollten die deutschen Befehlshaber mittels Vortäuschung eines Hauptangriffs auf Caen im britischen Sektor vom US-amerikanischen Sektor abgelenkt werden und die amerikanischen Truppen dadurch freien Handlungsspielraum für blitzkriegähnliche Operationen erhalten. Die folgenden Kämpfe um Caen entwickelten sich zu einer Materialschlacht und einem Stellungskrieg. Am 9. und 10. Juli gelang es den Briten und Kanadiern, den Nord- und Westteil Caens zu erobern. Weitere neun Tage später, am 19. Juli 1944, war die gesamte Stadt unter alliierter Kontrolle. Daraufhin versuchten die Alliierten, über die Straße Caen-Falaise nach Falaise durchzubrechen. Die nachfolgenden Kämpfe bezeichnet man als Kessel von Falaise.
Die wiederholten britischen Angriffe im Raum Caen banden wesentliche deutsche Truppenverbände. Dies ermöglichte den amerikanischen Landungstruppen, den Westteil des Brückenkopfes zu erweitern und letztlich bei Saint-Lô in der Operation Cobra den entscheidenden Durchbruch zu erreichen. Die Kämpfe um Caen waren zwar verlustreich, verhalfen den Alliierten schließlich aber zu einer festen Basis in Nordfrankreich, von der aus sie erst Paris befreiten (Kapitulation am 26. August 1944) und später zum Angriff auf das Deutsche Reich ansetzten.
Die mittelalterliche Stadt Caen sowie die umliegenden Dörfer, Städte und auch das Gelände wurden durch das alliierte Bombardement, den Artilleriebeschuss und die Kämpfe zum Großteil zerstört. Bei den Bomberangriffen der Royal Air Force und der United States Army Air Forces auf Caen vom 6. Juni bis zum 19. Juli 1944 wurden etwa 2000 Bürger der Stadt getötet, 3,5 % aller Einwohner,[1] dazu viele Franzosen, die sich angesichts der vorrückenden Front in die Stadt geflüchtet hatten. Der Wiederaufbau des zerstörten Caen dauerte von 1948 bis 1962.

  1. Jean Quellien, Bernard Garnier, Michel Boivin, Gérard Bourdin: Les victimes civiles de Basse-Normandie dans la Bataille de Normandie. Éditions du Lys / Centre de recherche en histoire quantitative (CRHQ), Caen 1996, ISBN 2-908561-19-0 (Mémorial des victimes civiles. Le dénombrement des civils tués au cours des opérations militaires du 6 juin au 31 décembre 1944 en Normandie. abgerufen am 22. Juni 2023).

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